Nach dem Anschlag in Halle am 9. Oktober 2019 war eigentlich mit einem großen Interesse an der Fahrt nach Laupheim zu rechnen. Es blieb bei den 11 Anmeldungen für die Fahrt am Sonntag, 20. Oktober 2019.
Das Museum "Zur Geschichte von Christen und Juden" ist im Schloss Großlaupheim eingerichtet. Frau Linke führte kompetent durch die Ausstellung. Eigentlich waren eine gute Stunde eingeplant, doch auch mit fast zwei Stunden war nicht alles in der ganzen Tiefe erzählt. Die Ausstellungsstücke zeigen die enge Verbundenheit der weltlichen Gemeinde mit der jüdischen Gemeinde im 19. Jahrhundert. Es war die große Zeit der Vereinsgründungen. Rad-, Sportvereine und Chöre wurden gegründet und selbstverständlich waren unter den Gründungsmitgliedern Juden. Das oberschwäbische Laupheim beheimatete einst die größte jüdische Gemeinde im Königreich Württemberg. Das friedliche Miteinander fand mit dem Naziregime beider Religionen ein jähes Ende. Damit änderte sich in Laupheim die Situation der jüdischen Gemeinde dramatisch. Die Zeit der Nazidiktatur und die unmittelbare Auswirkung auf die einzelnen Mitglieder der jüdischen Gemeinde und das Ende des gemeinsamen Lebens werden sehr anschaulich dargestellt.
Im Anschluss spazierte die EKE-Gruppe mit Herrn Hinrichs zum nahegelegenen jüdischen Friedhof. Zunächst erläuterte Herr Hinrichs die kulturellen Hintergründe, wie der Friedhof angelegt wurde und die Beerdigungsriten in der jüdischen Religion. An Hand der alten Grabsteine - jüdische Gräber werden nicht aufgelöst - wurde die Größe der jüdischen Gemeinde nochmals deutlich. Der Besuch in Laupheim, die Auseinandersetzung mit der jüdischen Religion und dem jüdischen Leben waren sehr beeindruckend.