Am 03.04. war Ludger Hoffkamp im Auftrag der Hospizgruppe Pfullendorf zu Gast im Kolpinghaus und sprach vor einem großen Publikum über das Thema "Humor und Tod". Noch bevor es überhaupt los ging, verstand er es eine lockere Atmosphäre zu zaubern, indem er jeden einzelnen Zuhörer perönlich begrüßte und nach seinem Vornamen frug. Und jedem neuen Gast stellte er diehenigen mit Namen vor, die er bereits kannte und brach damit das Eis.
Ein studierter Theologe, Seelsorger, Autor, Trauerbegleiter und inzwischen leidenschaftlicher Klinikclown zog sein interessiertes Publikum mit Geschichten aus seinem Alltag in seinen Bann nach der Devise, dass Menschen, die es schwer haben, weil sie loslassen müssen, auch immer das Lachen in dieser Situation brauchen. Es ging ihm darum, die Trauer von einer anderen Seite zu beleuchten.
Er spickte seinen Vortrag mit jeder Menge Zitaten bekannter Größen und vielen Erfahrungen aus dem Krankenhaus, der Intensiv- und Palliativstation und v.a. auch der Kinderstation. Gerade am Beispiel der Kinder ließ sich deutlich machen, dass Kinder noch staunen können, im Augenblick leben und genießen, selbst wenn der Tod schon vor der Türe steht. "Kinder sind wie Clowns, sie haben immer noch einen Fuß im Paradies." Und darin besteht auch sein Aufruf, dass wir ans Sterbebett mit kindheitlichem Bewusstsein gehen sollen, empathisch, authentisch und nach dem Bedürfnis desjenigen fragen ohne besserwisserische Vorschläge zu machen.
Und selbst die Beerdigung sollte seiner Meinung nach schön sein, nicht nur schwer, denn humorvolle Menschen nehmen die Zeit nicht so ernst. Er riet uns Zuhörern: "Wenn Sie intensiv leben wollen, machen Sie Sterbegleitung!" Und ganz zum Schluss verzauberte er uns im wahrsten Sinne des Wortes noch mit einem Zaubertrick und verabschiedete sich mit den Worten: "Bewahren Sie sich Ihre Verrücktheit und Ihre kindliche Seite!" Nach diesem Abend gingen die meisten Zuhörer beseelt und mit einem Lächeln im Gesicht nach Hause.